Samstag, 31. Juli 2010

Wie alles begann...

Hey, warum gehst du eigentlich nach Ghana? Aber Ryanair fliegt auch nach Barcelona – da ist doch auch schön. Hast du denn nichts zu lernen? Alle diese Fragen möchte ich jetzt mal beantworten. Naja, vor allem die erste. Auf die letzten beiden: Mag sein und nein!

Es war einmal vor langer, langer Zeit... Ne aber ernsthaft, ich könnte beliebig früh anfangen, aber ich möchte dort in das Geschehen einsteigen, wo ich schon ausgemustert wurde und in Heidelberg studiert habe. Es begab sich also an einem kühlen Herbstabend im November des ersten Semesters, als ich angefangen habe in Heidelberg Theater zu spielen. Mein Regisseur war Achim, ein ziemlich hohes Tier bei SAP, der mich dann auch recht bald gefragt hat ob ich nicht bei SAP als Werkstudent arbeiten will. Gefragt getan, habe ich jetzt fast ein Jahr bei SAP gearbeitet und viel zu viel Geld verdient! Also wirklich mehr Geld, als ein einfacher Student im Monat ausgeben kann.
Nun kamen im Frühjahr mehrere Ereignisse zusammen:
  • Fernweh, weil ich ja nach dem Abi gleich studiert habe und kein Jahr im Ausland verbringen konnte.
  • Viele von meinen Freunden waren im Ausland und haben von ihren tollen Erlebnissen in der ganzen Welt erzählt (vor allem Paulo!).
  • Simon hat mich gefragt, was ich eigentlich mit dem vielen Geld machen will, was ich bei SAP verdient habe.
  • Ich habe den Medizinern Mathe und Physik beigebracht und dabei mal wieder gemerkt, wie viel Spaß es macht, anderen Menschen was beizubringen und was es für ein tolles Gefühl ist, Wissen zu vermitteln.

So kam es, dass ich mich im Internet informiert habe und mich bei einem Entwicklungshilfeprojekt beworben habe. Dort werde ich Kinder in einem Flüchtlingslager unterrichten und denen Lesen, Schreiben und Rechnen aber auch teilweise richtige Mathe und Physik beibringen – ach ja und natürlich Frisbee!
Die Wahl auf Ghana fiel mir auch recht leicht, denn zum einen ist Ghana selbst ein sicheres Land und in den Ländern darum gibt es politische Unruhen, weshalb viele Flüchtlinge nach Ghana kommen. Zum anderen spricht man dort Englisch und ich glaube nicht, dass es sinnvoll gewesen wäre, afrikanische Kinder in einem anderen Land auf französisch zu unterrichten (wir könnten nicht mal so was Grundlegendes, wie Baguettes zählen, denn ich wüsste nicht, ob es "un baguette" oder "une baguette" heißt...).

Das war die Vorgeschichte. Nun sind auch meine Klausuren rum, das Ende des 4. Semesters wurde gebührend gefeiert und mein Rucksack ist schon fast fertig gepackt. Aber leider nur fast, weshalb ich jetzt mal lieber weiter packe, weil ich ja Morgen schon um 5Uhr aufstehen muss – um 5Uhr!!!

Freitag, 30. Juli 2010

Tilman 1.9

Auch ich erobere so langsam das Web 2.0! Facebook kennt zwar immer noch nicht meine Schuhgröße, meine Lieblingsband oder gar meinen Namen, aber nach Schüler- und StudiVZ habe ich mir endlich auch einen Blog angelacht. Jetzt kann ich euch mit Geschichten aus der wunderbaren Welt des Tilman H belustigen oder langweilen – je nachdem.

Aber eigentlich gibt es ja einen konkreten Anlass für diesen Blog und manch aufmerksamer Leser wird es schon gemerkt haben: Hier werdet ihr in den nächsten Wochen und Monaten alles lesen, was ich bei der Entwicklungshilfe in Ghana so erlebe. Das wird sicher einiges sein und wahrscheinlich sogar mehr, als ich täglich in Worte oder Fotos fassen kann.


Ich werde mein Bestes geben und möglichst regelmäßig neue Artikel schreiben. Außerdem wollte ich noch die Bilder Funktion testen und damit manch einem Physiker eine kleine Freude bereiten: