Hier gab es schon lange keine Neuigkeiten mehr, obwohl in den letzten Monaten eigentlich einiges passiert ist:
1. Wir sind nun offiziell in Liberia als gemeinnützige Organisation registriert. Vielen Dank an alle, die dies durch ihre Spenden möglich gemacht haben!
2. Wir haben eine neue, offizielle Website: http://www.2hnetliberia.org/2hnet/
3. Durch die Ebola Epidemie in West Afrika ist das öffentliche Leben fast vollkommen zusammen gebrochen. Vor allem sind auch die Schulen geschlossen, weil die Ansteckungsgefahr zu hoch ist. Wir überlegen gerade, welche sinnvollen Maßnahmen wir als Helping Hands Network treffen können, um die Menschen in dieser schwierigen Situation zu unterstützen. Eigentlich ist es nicht meine Art zum Spenden aufzurufen, aber angesichts dieser Situation möchte ich euch die Ärzte ohne Grenzen nahe legen, die selbst dann noch für medizinische Versorgung und Weiterbildung sorgen, wenn andere schon längst aufgegeben haben. Gerade dieser Artikel beschreibt sehr gut die schwierige Lage in Westafrika: https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/article/als-ob-wir-versuchen-einen-waldbrand-mit-spruehflaschen-zu-loeschen
Über unsere weiteren Pläne werde ich euch rechtzeitig informieren.
Tilmans Westafrika Blog
Dienstag, 16. September 2014
Mittwoch, 22. Januar 2014
Neues aus Liberia
Wie schon angekündigt ist seit ungefähr einer Woche Fabian in Liberia und wird dort zusammen mit Wilfred Lehrer*innenfortbildungen organisieren! Das freut mich natürlich besonders, da es doch irgendwie zeigt, dass das Projekt nicht nur eine Schnapsidee von Wilfred und mir ist, sondern dass auch andere Menschen so begeistert von unserer Idee sind, dass sie nach Liberia fliegen um uns dort zu unterstützen. Danke Fabian :-)
Fabian hat natürlich auch einen schicken Blog auf dem ihr regelmäßig nachlesen könnt, was sich so tut: http://phisblog.wordpress.com/
In den nächsten Wochen soll es also wieder ganz viele Fortbildungen geben, die aber leider auch Geld kosten. Zum einen wollen wir den Lehrern Wasser und ein warmes Essen anbieten und ihnen außerdem Fahrtkosten erstatten. Die Freiwilligen zahlen schon Flug, Unterkunft und Verpflegung für sich selbst, weshalb wir wenigstens die Kosten für die Workshops durch Spenden zusammen bekommen wollen. Das Spendenprojekt findet ihr hier
https://www.betterplace.org/de/projects/16716-lehrerfortbildungen-in-liberia
oder kontaktiert mich sonst einfach irgendwie, falls ihr spenden wollt.
Fabian hat natürlich auch einen schicken Blog auf dem ihr regelmäßig nachlesen könnt, was sich so tut: http://phisblog.wordpress.com/
In den nächsten Wochen soll es also wieder ganz viele Fortbildungen geben, die aber leider auch Geld kosten. Zum einen wollen wir den Lehrern Wasser und ein warmes Essen anbieten und ihnen außerdem Fahrtkosten erstatten. Die Freiwilligen zahlen schon Flug, Unterkunft und Verpflegung für sich selbst, weshalb wir wenigstens die Kosten für die Workshops durch Spenden zusammen bekommen wollen. Das Spendenprojekt findet ihr hier
https://www.betterplace.org/de/projects/16716-lehrerfortbildungen-in-liberia
oder kontaktiert mich sonst einfach irgendwie, falls ihr spenden wollt.
Donnerstag, 19. Dezember 2013
Spenden beisammen und ein neuer Freiwilliger!
Zum Ende des Jahres
gibt es noch mal zwei tolle Nachrichten:
Wir haben die Spendensumme
für die Registrierung des Helping Hands Networks als gemeinnützige
Organisation zusammen. Ganz vielen Dank an alle Spender*innen die
diesen Schritt ermöglicht haben! Wir werden euch natürlich über
alles weitere auf dem Laufenden halten.
Außerdem haben wir ab
Mitte Januar einen neuen Freiwilligen der bis Ende Februar in Liberia
Lehrerfortbildungen organisieren wird. Wir freuen uns sehr darüber,
dass sich unser Konzept rumspricht und Menschen uns auch vor Ort bei
den Projekten unterstützen möchten.
Donnerstag, 21. November 2013
Von der Wissens- zur Dissensgesellschaft
Oder wie es das Känguru formuliert hat: „Die dringlichste Frage, die wir uns als Antiterrororganisation heute stellen müssen, lautet: Wie bringt man die Leute vom Wissen über die Zustände zum Nichteinverstandensein mit den Zuständen?“.
Dieses Problem ist mir
z.B. erst letztens bei Extra 3 wieder klar geworden. Da hat sich Tobi
Schlegl auf den Markt gestellt und Klamotten verkauft wobei sein
Konzept „billig und transparent“ war. Er hat die Menschen darüber
aufgeklärt, dass die Nähte so fein sein, weil Kinderhände das
genäht haben, dass manche Teile Brandflecken haben, weil eine der
Fabriken erst letztens abgebrannt ist und dass die Arbeiter*innen da
16h pro Tag für einen Hungerlohn arbeiten müssen. Aber es war eben
spottbillig! Ihr könnt es euch schon denken, aber die Leute haben
zugeschlagen, als gäbs kein Morgen mehr und auf bitten von Tobi
Schlegl haben sie sogar noch für die Kinder in Bangladesch in die
Kamera gewunken...
Aber das gibt ja auch
in vielen anderen Situationen: Wir wissen wie es Tieren in
Massentierhaltung ergeht und nehmen dies trotzdem billigend in Kauf.
Wir wissen, dass die Privatbanken für ihren Profit über Leichen
gehen und sehen darin doch kein Problem. Wir wissen, dass Frontex
Flüchtlinge auf dem Mittelmeer zurück drängt und nehmen Meldungen
von gekenterten Flüchtlingsbooten nur schulterzuckend zur Kenntnis.
Wir wissen, dass unbegrenztes Wirtschaftswachstum in einer Welt mit
begrenzten Ressourcen nicht möglich ist und hören doch auf die
„Wirtschaftsweisen“. Wir wissen, dass wir schuld am Klimawandel
sind und interessieren uns nicht mal für die neuesten Prognosen. Wir
wissen, dass Deutschland drittgrößter Waffenexporteur ist und stören
uns nicht daran.
Manchmal werden diese
Probleme auch kleingeredet und es wird behauptet, dass es uns so gut
wie nie zuvor gehen würde, ohne dabei zu beachten, dass diese
„Wohlstandsindikatoren“ wie z.B. das BIP selbstreferenzierende
Größen innerhalb des Wirtschaftssystems sind. Ich würde nicht
behaupten, dass ich ein sonderlich pessimistischer Mensch bin und ich
will auch gar keine Probleme sehen, wo es keine gibt. Was ich sehe
ist jedoch, dass sich die meisten globalen Probleme (Hunger,
Aufrüstung, Klimawandel, Flüchtlinge, Armut, Müll, Ausbeutung,...) gerade verschlimmern und irgendwann werden weder spitzfindige
Wissenschaftler, noch mutige Politiker, noch der bisher ziemlich
einfallsreiche Kapitalismus in der Lage sein, diese Probleme zu
lösen.
Manchmal komme ich mir
schon wie ein esoterischer „The end is near“-Prediger vor, aber
dann mache ich mir klar, dass mehrere Organe der UNO, Martin
Sonneborn, unzählige Umwelt-, Menschenrechts- und
Friedensinitiativen oder der Club of Rome genau die gleichen Probleme
sehen und mehr oder weniger erfolgreich lösen wollen.
Aber warum nimmt ein
Großteil der Menschen diese Ungerechtigkeiten einfach so hin? Sind
wir schon so abgestumpft, dass wir diese Infos und Meldungen nicht
mehr wahrnehmen? Verdrängen wir das bewusst oder unbewusst? Reden
wir uns entschuldigend ein, an den Zuständen ja doch nichts ändern
zu können? Sehen wir die Probleme nicht, weil wir mit Fast Food und
Bundesliga ruhig gestellt werden? Oder ist es die „Scham über die
Teilhabe am universellen Unrecht, die übermächtig würde, sobald
man zu verstehen sich gestattete“? Also ernsthaft, wenn hier jemand
Psychologie, Soziologie oder Astrologie studiert und eine Antwort auf
diese Frage hat, dann bitte her damit.
Bis wir wissen, wie wir
von der Wissens- zur Dissensgesellschaft kommen, sollten wir jedoch
dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen überhaupt erst mal
Zugang zur Wissensgesellschaft haben.
Dienstag, 5. November 2013
Hilfe den Helfenden!
Der Gedanke wir müssten anderen Ländern Entwicklungshilfe leisten ist postkolonialistisch, überheblich und nationalistisch! Ganz schön starker Tobak für so nen einleitenden Satz, aber damit habe ich wenigstens eure Aufmerksamkeit und kann euch jetzt erklären, was ich damit meine:
Die Benutzung des unscheinbaren Personalpronomens „wir“ ist schon eine erste Abgrenzung gegenüber den „anderen“. Wir sind Papst, Fußballweltmeister und identifizieren uns zu gerne mit konstruierten Nationalitätszugehörigkeiten. Der Begriff Entwicklungshilfe wiederum unterstellt, dass andere Menschen Hilfe bräuchten um sich zu entwickeln und vor allem dass sie nicht entwickelt sind. Woran macht sich denn nun aber diese Entwicklung fest? An den CO2-Emissionen pro Kopf? An den Waffenexporten? An der Burn-Out-Rate? An möglichst vielen E-Nummern im Essen?
Im Känguru Manifest gibt es dazu auch einen schönen Dialog: „Meine Schwester ist Assistent Director in einer Unternehmesberatung“, sagt Friedrich-Wilhelm „sie sucht nach juristischen Lücken in Arbeitsverträgen, die es den Firmen erlauben Leute ohne Abfindung raus zu schmeißen und nötigenfalls kreiert sie diese.“ „Hm“, sage ich. „Wirklich gut integriert!“, sagt Friedrich-Wilhelm. „Hat sich eigentlich schon jemals jemand gefragt, ob es wirklich wünschenswert ist, dass alle so werden wie wir?“, frage ich.
Ja, es gibt in Mitteleuropa Errungenschaften, die wir gerne mit anderen Menschen teilen sollten wie z.B. Pressefreiheit, Gesundheitsvorsorge, freie Grundbildung, Verbot von Kinderarbeit,... aber auch viele andere Dinge, bei denen wir uns fragen sollten, ob wir sie wirklich anderen Menschen aufzwingen wollen. Außerdem sollten wir uns bewusst machen, dass Entwicklungshilfe meistens auch nationale Wirtschaftsinteressen verfolgt. Dirk Niebel hat das in einem Interview mit dem Handelsblatt (26.07.10) mal erstaunlich ehrlich formuliert: „Im Übrigen ist mein Etat der zweitgrößte Investitionsetat des Haushalts. Von den 6,1 Mrd. Euro sind 4,8 Mrd. Investitionen. Jeder bilateral umgesetzte Euro fließt nach Expertenschätzungen mit 1,80 Euro zurück in die deutsche Exportwirtschaft. Es ist also auch ein großes Eigeninteresse, das in der Entwicklungszusammenarbeit mitspielt.“
Ich als Hobby-Historiker und Pausen-Philosoph sehe zwei Entwicklungen in der Welt: Zum einen wird die Gesellschaft immer offener, toleranter und gewährt uns immer mehr Grund- bzw Menschenrechte. Im Mittelalter durfte man keine roten Haare haben und heute dürfen Menschen ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung Kinder adoptieren (naja, bald...). Zum anderen wird die Wirtschaft immer profitorientierter, monopolartiger, entkoppelter von Bedürfnissen und entfremdeter von der Lebenswirklichkeit. Dies beides sehen wir als „Entwicklung“ an zu der andere Länder mittels „Entwicklungshilfe“ auch gezwungen werden sollen.
Wie schaffen wir es nun aber, anderen Menschen zu diesen freiheitlichen Grundrechten und einem Mindestmaß an Wohlstand zu verhelfen, ohne ihnen gleichzeitig unser neoliberales Wirtschaftssystem aufzuzwingen? Diese Frage ist auf meinem Blog vielleicht etwas suggestiv, aber die Antwort lautet natürlich: Bildung! Wieso ich dies denke, ist in einem anderen Post erklärt ( BildetEuchAndereBanden ), mir ging es hier nur darum aufzuzeigen, wieso „Entwicklungshilfe“ der falsche Ansatz ist und dass Menschen selbstbestimmt und emanzipatorisch ihre Probleme lösen müssen, damit langfristige Gerechtigkeit möglich ist. Menschen können sich maximal gegenseitig helfen, die Fähigkeiten dazu zu erlernen.
Die Benutzung des unscheinbaren Personalpronomens „wir“ ist schon eine erste Abgrenzung gegenüber den „anderen“. Wir sind Papst, Fußballweltmeister und identifizieren uns zu gerne mit konstruierten Nationalitätszugehörigkeiten. Der Begriff Entwicklungshilfe wiederum unterstellt, dass andere Menschen Hilfe bräuchten um sich zu entwickeln und vor allem dass sie nicht entwickelt sind. Woran macht sich denn nun aber diese Entwicklung fest? An den CO2-Emissionen pro Kopf? An den Waffenexporten? An der Burn-Out-Rate? An möglichst vielen E-Nummern im Essen?
Im Känguru Manifest gibt es dazu auch einen schönen Dialog: „Meine Schwester ist Assistent Director in einer Unternehmesberatung“, sagt Friedrich-Wilhelm „sie sucht nach juristischen Lücken in Arbeitsverträgen, die es den Firmen erlauben Leute ohne Abfindung raus zu schmeißen und nötigenfalls kreiert sie diese.“ „Hm“, sage ich. „Wirklich gut integriert!“, sagt Friedrich-Wilhelm. „Hat sich eigentlich schon jemals jemand gefragt, ob es wirklich wünschenswert ist, dass alle so werden wie wir?“, frage ich.
Ja, es gibt in Mitteleuropa Errungenschaften, die wir gerne mit anderen Menschen teilen sollten wie z.B. Pressefreiheit, Gesundheitsvorsorge, freie Grundbildung, Verbot von Kinderarbeit,... aber auch viele andere Dinge, bei denen wir uns fragen sollten, ob wir sie wirklich anderen Menschen aufzwingen wollen. Außerdem sollten wir uns bewusst machen, dass Entwicklungshilfe meistens auch nationale Wirtschaftsinteressen verfolgt. Dirk Niebel hat das in einem Interview mit dem Handelsblatt (26.07.10) mal erstaunlich ehrlich formuliert: „Im Übrigen ist mein Etat der zweitgrößte Investitionsetat des Haushalts. Von den 6,1 Mrd. Euro sind 4,8 Mrd. Investitionen. Jeder bilateral umgesetzte Euro fließt nach Expertenschätzungen mit 1,80 Euro zurück in die deutsche Exportwirtschaft. Es ist also auch ein großes Eigeninteresse, das in der Entwicklungszusammenarbeit mitspielt.“
Ich als Hobby-Historiker und Pausen-Philosoph sehe zwei Entwicklungen in der Welt: Zum einen wird die Gesellschaft immer offener, toleranter und gewährt uns immer mehr Grund- bzw Menschenrechte. Im Mittelalter durfte man keine roten Haare haben und heute dürfen Menschen ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung Kinder adoptieren (naja, bald...). Zum anderen wird die Wirtschaft immer profitorientierter, monopolartiger, entkoppelter von Bedürfnissen und entfremdeter von der Lebenswirklichkeit. Dies beides sehen wir als „Entwicklung“ an zu der andere Länder mittels „Entwicklungshilfe“ auch gezwungen werden sollen.
Wie schaffen wir es nun aber, anderen Menschen zu diesen freiheitlichen Grundrechten und einem Mindestmaß an Wohlstand zu verhelfen, ohne ihnen gleichzeitig unser neoliberales Wirtschaftssystem aufzuzwingen? Diese Frage ist auf meinem Blog vielleicht etwas suggestiv, aber die Antwort lautet natürlich: Bildung! Wieso ich dies denke, ist in einem anderen Post erklärt ( BildetEuchAndereBanden ), mir ging es hier nur darum aufzuzeigen, wieso „Entwicklungshilfe“ der falsche Ansatz ist und dass Menschen selbstbestimmt und emanzipatorisch ihre Probleme lösen müssen, damit langfristige Gerechtigkeit möglich ist. Menschen können sich maximal gegenseitig helfen, die Fähigkeiten dazu zu erlernen.
Mittwoch, 9. Oktober 2013
Schwerter zu Pflugscharen!
Dafür, dass der Spiegel zu 25,5% Bertelsmann gehört, zitieren ich ihn zu oft, aber dieser Bericht hier ist echt lesenswert: http://www.spiegel.de/panorama/deutscher-schmied-in-liberia-blumentoepfe-aus-bazookas-a-926710.html
Samstag, 7. September 2013
Ein Land fällt durch
Angehenden StudentInnen in Liberia mangelt es an grundlegenden Kenntnissen in Mathe und Englisch, weshalb 25000 von 25000 SchulabgängerInnen am Zulassungstest der staatlichen Uni gescheitert sind: SpOn
Anstatt mit Schuldzuweisungen um sich zu werfen, sollten sich die Beteiligten lieber zusammensetzen und überlegen, wie man die Bildungssituation des Landes nachhaltig verbessern könnte. Also ich hätte da ja ne Idee...
Anstatt mit Schuldzuweisungen um sich zu werfen, sollten sich die Beteiligten lieber zusammensetzen und überlegen, wie man die Bildungssituation des Landes nachhaltig verbessern könnte. Also ich hätte da ja ne Idee...
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