Samstag, 7. August 2010

OePNV

Naja vielleicht sollte ich es lieber "Taxis, ueberfuellte Busse und die Entdeckung der Langsamkeit" nennen... Ich bin ja in den letzten Tagen schon ein bisschen rum gekommen und naja es gibt einiges zu berichten. Vor allem werde ich mich nie wieder ueber die Busse und Bahnen in Heidelberg beschweren - zumindest nicht in den naechsten 2 Monaten:

Es faengt damit an, dass es keine festen Haltestellen oder Routen fuer Busse gibt. Es gibt einfach private Vans, in denen man zu vierzehnt sitzt, obwohl sie fuer 9Personen gedacht waren (Fotos folgen irgendwann). Dann stellt man sich an den Strassenrand und signalisiert durch Handzeichen, wo man hin will. Es gibt hier wirklich so ein paar wichtige Handzeichen/Gesten die man drauf haben sollte, um von A nach B zu kommen. Dafuer sind die Fahrpreise aber relativ fix und selbst als "Tourist" muss man kaum handeln.

Generell ist das Reisen sehr billig: Fuer eine zweistuendige Fahrt zahlt man umgerechnet keinen Euro, aber dafuer ist es eng, laut und meistens kommt man nur sehr, sehr langsam voran! Obwohl zwar die meisten Leute mit oeffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, sind die Strassen hoffnunglos ueberfuellt und man steht eigentlich nur im Stau. Da dauern die 40km von Accra hier her schon mal kanpp 2h...

Aber die Ganaher sehen es nicht so eng mit der Zeit: Ich finde es wirklich jedes Mal toll, wenn wir hier die Strasse im Fluechtlingscamp ueberqueren. Es ist viel Verkehr und man muss oft warten. Es gibt auch einen kleinen Mittelstreifen, auf dem man bequem und gefahrenlos warten koennte, wenn noch Autos aus der anderen Richtung kommen. Aber Ganaher haben Spass am Warten: Man steht oft 10 Minuten am Strassenrand und wartet darauf, dass auch wirklich keine Autos von BEIDEN Seiten kommen und geht dann gemuetlich ueber die Strasse. Wirklich nichts fuer uns hektisch Europaeer.

Die Taxis sind auch anders organisiert: In Deutschland sagt man zum Taxifahrer, wo man gerne hin moechte und er faehrt einen dort hin. Hier ist es andersrum: Hier sagt einem der Taxifahrer, wo er gerne hin moechte. Also ernsthaft, man muss dann halt mehrmals umsteigen, bis man am Ziel ist, aber man gewoehnt sich daran. Den Ghanaern macht Taxi fahren anscheinend auch viel Spass: Hier ist es ueblich, dass waehrend der Fahrt Leute ein- und aussteigen, naja und manche steigen ernsthaft nur fuer 150m ein und zahlen dann auch recht viel Geld dafuer...

Fotos folgen wie gesagt irgendwann und naechste Woche erzaehle ich euch dann mal was ueber das Essen in Ghana. Oder den Strand. Oder das Wetter. Oder vielleicht ueber meine Entwicklungsarbeit. Mal gucken...

1 Kommentar:

  1. Hey Tilman,

    ich erinner mich noch an die "Taxis" in Kenia.
    In denen läuft das gleiche ab, was du oben beschrieben hast, nur gibt es den zusätzliche fun-fact, dass darin sehr laute Mukke gespielt wurde.
    Die Taxen waren dann auch entsprechend der Musik-Richtung angemalt und mir hat jemand erzählt, dass viele Leute einfach nur Taxi fahren, um die Mukke zu hören.

    Grüße aus nordigeren Regionen!
    J

    AntwortenLöschen