Donnerstag, 5. August 2010

Schaut mehr Fernsehen!

Vergesst Reich Ranicki und „Free Rainer“! Warum? Ich werde euch eine kleine Anekdote von meinem gestrigen Tag erzählen und hoffe, dass ihr danach gleich den PC aus macht und fleißig TV guckt:

Ich habe gestern Nachmittag mit ein paar Jungs Frisbee gespielt. Das war wirklich toll, weil die kannten den Sport noch gar nicht, sind aber wahre Naturtalente!





Meine Frisbeejungs

Es war zwar ziemlich heiß, aber einer von den Jungs war so nett und hat mir dann sogar kaltes Wasser gebracht. Die Verständigung fällt einem am Anfang etwas schwer, weil alle einen lokalen Dialekt sprechen. Ich gebe also mein bestes, die Kinder zu verstehen und sie ebenso... Aber ein Junge – James ist sein Name – hat richtig schönes Englisch gesprochen, wir haben uns gegenseitig gut verstanden und er hat dann auch zwischen mir und den anderen Jungs gedolmetscht. James hat mich dann nach dem Frisbee auch zu sich nach Hause eingeladen und mir seine zwei Schwestern und die Mutter vorgestellt. Die Schwestern saßen in einem kleinen Raum und haben Fernsehen geguckt: das war so ein Sender mit amerikanischen Spielfilmen – gerade kam Indiana Jones. Die Familie war sehr gastfreundlich und wir haben uns lange unterhalten, über die Situation im Camp und dass James später mal Künstler werden will. Ich habe dann auch die Mutter gefragt, warum James so gut Englisch spricht und ihre Mutter war so einfach wie nahe liegend: Weil er so viele englische Filme anguckt! Das fande ich echt witzig, weil er konnte echt gut Englisch und war deshalb auch einer der besten in der Schule und alles nur, weil er den halben Tag vorm Fernseher sitzt...


James und ich


Die ganze Woche haben wir meine Projekte der nächsten Woche geplant. Die Kinder haben diese Woche noch Ferien, aber es gibt viel Organisatorisches und Administratives zu erledigen. Wir haben also mit allen Verantwortlichen gesprochen und ich werde euch dann irgendwann mehr über die Projekte erzählen.


Heute bin ich mit Wilfred nach Accra gefahren und ich kann euch sagen: das war ein Erlebnis! Wir wollten nur ein paar Schulbücher kaufen, aus denen ich dann den Schülern Mathe und Physik unterrichten kann (nicht, dass ich diese Bücher nötig hätte, aber die ganzen Fachbegriffe in Englisch sind mir noch nicht so geläufig). Aber Accra ist echt krass! 80% der Zeit standen wir im Stau und die restliche Zeit haben wir uns durch Menschenmasse geschoben. Aber auch von Accra werde ich euch wann anders mehr erzählen.

Hier noch ein paar Fotos der letzten tage, weil ich gerade in einem Internetcafe bin, wo ich meinen eigenen Laptop benutzen kann:


wilde Tiere



Großfamilie

3 Kommentare:

  1. Ein kleines Fuerwort fuer das fernsehen. Sieht man auch nicht so oft.
    Sag mal, ist Accra und das Fluechtlingslager weit voneinander weg??

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  2. Von Accra hier her sind es ca. 40km, was bei den Strassen- und Verkehrsverhaeltnissen aber gut eine Stunde dauert. Du darfst dich aber gerne mal melden, falls du einen Flug nach Accra hast und dann koennen wir uns ja irgendwo treffen.

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  3. Jetzt mecker ich jahrelang rum, dass auf meinem Blog keiner Kommentare schreibt und dann bekomm ich selbst nicht den Arsch hoch. Bin allerdings halbwegs entschuldigt da ich erstmal ein paar bedenklich homoerotische Tage beim Matteo in Italien verbracht habe und heute um 6 Uhr (!!!!) aufstehen musste um in Heidelbörg einen doofen Englischtest zu machen... Als ob ich nix besseres zu tun hätte!

    Und jetzt Müll ich deinen Blog auch noch mit meiner Lebensgeschichte zu. Sowas.

    Liest sich auf jeden Fall gut. Knorke, dass es dir so gut gefällt. Je mehr Beiträge desto besser. Ich bezweifele, dass die Kids größere Frisbee-Naturtalente sind als ich und nehme jede Herausforderung an.

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